Donnerstag, 17. Oktober 2013

Osteuropa-Tour 17. Etappe Istanbul

Istanbul - was fuer eine Wahnsinns-Stadt. 16 Millionen Einwohner, wahrscheinlich mehr, so genau weiss das keiner, Bindeglied zwischen Orient und Okzident, Menschen aus den verschiedensten Kulturen treffen hier aufeinander und geben der Stadt ihr sehr eigenes Gepraege, eine Stadt mit einer mehr als dreitausend-jaehrigen Geschichte, Byzanz, Konstantinopel, Istanbul, Zentrum griechisch-roemischer Kultur, Hauptstadt des ostroemischen Reiches und zweites Rom, seit der Eroberung durch die Tuerken 1453 Hauptstadt des osmanischen Reiches.

Uebrigens war die Einfahrt nicht ohne. Breite Zufahrtsstrassen, viel Verkehr, da wird man als Radler leicht uebersehen. Zum Glueck hatten wir vor der Stadt sechs andere Biker getroffen, alles interessante junge Leute aus verschiedenen europaeischen Laendern, und haben mit ihnen einen Pulk gebildet. Nach dem Hamsi-Effekt (Hamsi = Sardinen): mehrere kleine Fische zusammen zeigen mehr Wirkung. Und so kamen wir etwas abenteuerlich, aber doch flott und sicher in die Innenstadt.

Es ist fuer mich nicht der erste Besuch in Istanbul. Das erste Mal kam ich von Frankfurt per Anhalter im legendaeren Jahr 1969, um von hier aus weiter zu reisen in den Iran, damals noch vom Schah regiert. Das zweite Mal als Endstation ebenfalls einer Rucksacktour durch die Osttuerkei 1984 von Adana bis zum Ararat nach Trabzon, um dann mit dem Schiff durch das Schwarze Meer hierher zu kommen, und zum dritten Mal als Ausflug waehrend einer Abschlussfahrt mit meiner damaligen 10. Klasse nach Izmir in den 90er Jahren. Und wieder hat mich diese Stadt in ihren Bann gezogen. Wir haben mehr als eine Woche Zeit, lassen uns treiben, schlendern durch die verschiedenen uralten Stadtteile Eminoenue, Kumkapi mit seinen Fischmaerkten, Karakoy jenseits der Galata-Bruecke u.a. und lassen ihren Flair auf uns wirken, geniessen die herrlichen Blicke auf das Goldene Horn und auf die Meerenge des Bosporus, den wir mit Abyzer Cicek entlang gefahren sind bis zur Baustelle der 3. Bruecke an der Oeffnung zum Schwarzen Meer, am Sonntag waren wir mit Erzan, einem Freund aus Bodrum, mit dem Schiff auf den Prinzeninseln, und natuerlich besuchen wir die angesagten Sehenswuerdigkeiten, die Hagia Sophia, erbaut um das Jahr 500, die Blaue Moschee, Topkapi Seray, die Suleyman Moschee, die Istiklal Prachtstrasse, den Taksimplatz (ruhig, aber hohe Polizeipraesens in der Naehe) und wir waren gestern im Hamam, einem tuerk. Badehaus. Das alles ist faszinierend und wir koennten hier noch Wochen zubringen.

Aber, am kommenden Dienstag, den 22.10. ist Schluss, dann geht der Flieger. Nach fast drei Monaten und nach 3800km auf dem Fahrrad. Nicht auf der kuerzesten Strecke, sondern auf der, von der wir glauben, dass es die schoenste war. Denn der Weg war das Zie. Alles akribisch und wirklich gut geplant von Thomas,  dem ich dafuer ausdruecklich danken moechte. Mir fehlte dafuer durch den Umzug schlicht die Zeit, und zugegebenermassen auch noch der Zugang zu GPS, das die Sache doch sehr komfortabel macht. Es war eine tolle Tour, sie war nicht eine Sekunde langweilig, und ich habe sie keinen Moment bereut. Jetzt freue ich mich aber auch auf zu Hause, auf das Wiedersehen mit meinen Lieben, und auf neue Abenteuer.























4 Kommentare:

  1. Tolle Tour. Viel Spass auf der Carretera Austral im Januar.

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  2. Respekt und Neid für die tolle Tour!
    2,5 Monate auf'm Drahtesel - net schlecht!

    Auf so ne Tour hätte ich auch mal große Lust,
    aber bis zur Rente ist es noch lange hin bei mir.

    Mußte auch gerade in Istanbul-Erinnerungen schwelgen. Ich glaub 93 waren wir gemeinsam zur Abschlußfahrt dort !?!


    Es grüßt Christian G. aus R'heim

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  3. Wunderbare Tour! Mich packt die Reiselust...
    Gruß - Ute aus Unterfranken

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